Die Vision ist kein Ding. Sie ist ein Feld.


Oder: Warum du deine Vision nicht „finden“, sondern sehen musst.


Wir reden davon, „unsere Vision zu finden“. Als sei sie ein Schatz, den man nur lange genug suchen muss. Doch das ist ein Irrtum. Die Vision ist kein Ding. Kein fertiger Plan. Kein Lichtstrahl, der irgendwann vom Himmel fällt und sich dir fertig präsentiert.

Sie ist ein Feld. Ein Raum aus Potenzial. Und dieser Raum bleibt leer – bis du ihn betrittst.


Vision ≠ Idee

Lange dachte ich, die Vision sei wie eine Idee. Immer da, jederzeit abrufbar. Aber das stimmt nicht. Ideen schwirren herum, sie sind leicht. Die Vision ist flüchtig. Sie bleibt nicht. Sie zeigt sich – oder entzieht sich. Sie zeigt sich nicht sofort. Sie fordert. Sie zieht sich zurück, wenn du sie greifen willst.

Sie ist nicht verfügbar – nur erreichbar.


Quantenphysik als Bild: Der Moment, in dem etwas wird

In der Quantenphysik gibt es ein berühmtes Experiment: das Doppelspalt-Experiment. Solange ein Teilchen nicht beobachtet wird, ist es nicht festgelegt. Es ist nur möglich. Es verhält sich wie eine Welle, ein Feld aus Wahrscheinlichkeiten.

Erst wenn ein Beobachter hinsieht, entscheidet sich das Teilchen für eine Position. Dann ist es real.

Genauso funktioniert die Vision – für mich. Solange du nicht hinsiehst, bleibt sie ein Nebel. Ein „könnte“, ein „vielleicht“, ein „irgendwann“. Erst wenn du wirklich hinsiehst – nicht mit dem Verstand, sondern mit innerer Wahrnehmung – beginnt sie, Gestalt anzunehmen. Aus dem Moment heraus.

Die Vision ist nicht immer da. Sie entsteht, wenn du sie ansiehst.

Mehr zur Visionserweckung findest du hier!


Seherey bedeutet: Hinsehen, wo andere weggucken.

In der Seherey geht es nicht darum, Antworten zu bekommen. Es geht darum, zu sehen.

Die Vision zeigt sich nicht, wenn du sie brauchst. Sie zeigt sich, wenn du bereit bist, hinzusehen – auch wenn da noch nichts ist. Du bist kein Empfänger. Du bist der Beobachter, der Welt formt.


Aber dann? Sehen ist erst der Anfang.

Sehen reicht nicht.

Die Vision entsteht durch deinen Blick – aber sie will mehr.

Sie will Fleisch.
Sie will Form.
Sie will Handlung.

Eine Vision, die nicht gestaltet wird, stirbt.
Nicht aus Mangel an Kraft – sondern aus Mangel an Mut.

Wenn du hinsiehst und dann zurückweichst, verpufft sie.
Aber wenn du bleibst – wenn du beginnst, zu bauen, zu schreiben, zu sprechen, zu wirken –
dann beginnt sie, dich zu formen.

Dann wird aus der Vision ein Weg.
Ein Gefüge.
Ein Körper.

Du bist nicht nur der, der sieht.
Du bist der, der entscheidet, ob aus dem Feld ein Tempel wird.
Ob aus dem Bild ein Werk wird.
Ob aus dem ersten Flüstern eine Stimme wird, die spricht – durch dich.

Du bist nicht hier, um Visionen zu empfangen.
Du bist hier, um sie zu verwirklichen.

Und das bedeutet:
Zu bauen, auch wenn du noch nicht weißt, wie.
Zu handeln, auch wenn du zweifelst.
Zu gestalten – weil niemand sonst es für dich tun wird.


Fazit:

Die Vision ist kein Besitz.
Sie ist eine Begegnung.
Und du entscheidest, ob du auftauchst – oder weiter wartest.


Welche Vision wartet in deinem Nebel? Hast du je innegehalten – nicht um zu suchen, sondern um zu sehen?
Und dann – zu gestalten?


-> Mehr lesen zur Visionserweckung!






Wenn du bereit bist zu sehen.

Manchmal schreibe ich. Nicht geplant. Nicht, um zu gefallen. Sondern weil etwas gesagt werden will. Wenn du das lesen willst – trag dich ein.

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